Pressemitteilung

Vereinsgründung „Jowiesenfreunde e. V.“

Verein will vielen tausend Jowiesenfreunden eine Stimme geben

Das Freibad Jonanniswiese hat viele Besucher und Befürworter, nun hat es auch echte Freunde. Unter dem Namen Jowiesenfreunde haben 13 Hildesheimer am 2. Juli einen Unterstützerverein gegründet, der sich den langfristigen Erhalt des städtischen Freibades zum Ziel gesetzt hat. An der Spitze steht mit dem selbständigen Rechtsanwalt Dirk Schütze einer der erfolgreichsten Hildesheimer Sportler der vergangenen Jahre. Der frühere Wasserball-Europameister tobte schon als Knirps über das Gelände an der Johanniswiese. Das dürfte er mit vielen Hildesheimern gemein haben. Zehntausende haben in der Jowiese das Schwimmen gelernt und die Sommer ihrer Jugend verbracht, sie treiben dort Sport oder vergnügen sich mit ihren Familien.

Das Freibad hat auch statistisch gesehen eine große Anhängerschaft. In der von der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung in Auftrag gegeben Forsa-Erhebung 2011 forderte eine überwältigende Mehrheit von 87 Prozent der Befragten einen Fortbestand des Freibads. So gesehen hat die Jowiese eine große Anhängerschaft, allerdings keine Lobby oder Stimme. Die Stadt kürzte die Zuschüsse im Zuge der Sparmaßnahmen immer weiter. Die Folge sind ein Investitionsstau, steigende Eintrittspreise und sinkende Wassertemperaturen. Bei einer weiteren Reduzierung um 80.000 Euro droht die Schließung. Jedenfalls ist bis heute der Betrieb 2013 nicht sichergestellt. Ob das von der Stadtverwaltung favorisierte Interessenbekundungsverfahren ein tragfähiges Ergebnis bringt, kann niemand sagen. Ein Plan B ist bislang nicht bekannt.

„Wir wollen kein Gegeneinander, sondern im Miteinander eine Lösung finden“, sagt der Vorsitzende Schütze. Dazu müssten Politik und Verwaltung aber auch die Öffentlichkeit und Nutzer mitnehmen. Der Vorstand macht sich nun zur Aufgabe, durch Aktionen im Freibad und andernorts noch in diesem Sommer möglichst viele Mitglieder und Unterstützer zu sammeln und sich laut Schütze „stellvertretend für alle Jowiesenfreunde“ in die Debatte einzubringen. Die einstimmig verabschiedete Satzung sieht vor, „Maßnahmen und Lösungsmöglichkeiten zum langfristigen Erhalt des Freibades Johanniswiese als öffentliches Schwimmbad“ zu erarbeiten.

Ein Patentrezept haben auch der Vorsitzende und seine Mitstreiter nicht. Die Jowiesenfreunde verstehen sich auch nicht als Förder- oder gar als Betreiberverein. Allerdings beobachten sie das Bestreben der Stadt, das Heil allein in der Investorensuche zu suchen, eher kritisch. Ein gewinnorientierter Geldgeber habe in erster Linie nicht den Wunsch der Bürger nach einem Freibad mit sozial verträglichen Preisen im Sinn, sondern erwarte eine Rendite. Schütze  & Co. könnten sich eher eine Sponsorenlösung mit Hildesheimer Bezug vorstellen. Trotz aller Sparzwänge dürfte zur Not auch ein höherer Zuschuss kein Tabuthema sein. Schütze: „Es lohnt sich für die Stadt, in Familien, Sportvereine und Gesundheit zu investieren.“

Dem Vorsitzenden stehen zwei Stellvertreter zur Seite: der CDU-Ratsherr Enzo Calvanico, der sich im Kommunalwahlkampf 2011 die Rettung des Freibades auf die Fahne geschrieben hat, sowie Henrik Specht, der als Lehrer am Andreanum tätig ist. Mit Sparkassenbetriebswirt Christian Ziegenbein als Kassenwart und dem bekannten Künstler Enrico Garbelmann als Medienwart sind zwei weitere Fachleute in dem geschäftsführenden Gremium, das bei seiner Arbeit noch von einem fünfköpfigen Beirat unterstützt wird.  Sie alle planen eine „enge Zusammenarbeit mit der Stadt Hildesheim als Eigentümerin des Freibades, den örtlichen Schulen, der DLRG sowie den sporttreibenden Vereinen und sonstigen gemeinnützigen Körperschaften, Verbänden, Organisationen sowie öffentlich-rechtlichen Trägern zum Erhalt und zur Fortentwicklung der Jowiese als Schwimmsportanlage“.

Weitere Informationen und alle Aktivitäten und Aktionen werden auch auf der Internetseite www.jowiesenfreunde.de veröffentlicht. Der Verein stellt sich zudem am Sonnabend, 7. Juli, von 10 bis 14 Uhr in der Hildesheimer Fußgängerzone vor.