Jowiesenfreunde ernten viel Zuspruch
Auf eine Initiative zum Erhalt der Jowiese haben viele Hildesheimer gewartet. Diesen Eindruck nehmen jedenfalls die Vertreter des neuen Bürgervereins aus ihrer ersten Unterschriftenaktion am Sonnabend in der Fußgängerzone mit. Fünf Tage nach ihrer Gründung traten die „Jowiesenfreunde“ erstmals in der Öffentlichkeit auf.
„Wir haben nur Zuspruch bekommen“, freut sich Vorsitzender Dirk Schütze über die ersten 180 Unterstützter. Und der Tenor sei stets der gleiche. Hildesheim ohne die Jowiese könne und wolle sich niemand vorstellen. Die Bereitschaft sei groß, den Verein in seiner Forderung nach einem langfristigen Erhalt und sozial verträglichem Betrieb des Freibades zu unterstützen. Zugleich herrsche große Skepsis gegenüber den Plänen, das Gelände nun unter Zeitdruck auf Gedeih und Verderb auszuschreiben. Es müsse endlich ein langfristiges Konzept her.
Zu Irritationen bei den Jowiesenfreunden, aber auch bei Nutzern des Bades, führte die Aussage des Sozialdezernenten Dirk Schröder, ein Bürgerverein komme ein halbes Jahr zu spät. „Wir werden tätig, weil die Schließung droht und bei der Verwaltung ein Jahr so gut wie nichts passiert ist“, erwidert Schütze. Noch im September letzten Jahres habe Schröder ein Genossenschaftsbad als letzten Ausweg angepriesen und die Schließung als so wörtlich einizge Alternative bezeichnet. Nun will er Investoren plötzlich weitgehend freie Hand lassen, und das auch noch ohne konkrete Vorgaben und eigene Vorstellungen.
In den Vorlagen für den wegweisenden Ratsbeschluss zur Jowiese am Montag sei keinerlei Konzeption zu erkennen, moniert Schütze. Weder finde sich dort ein Wort dazu, wie sich der Investitionsstau beseitigen lässt, noch für den Fall, dass sich kein Interessent meldet. Auch würden durch die Art des jetzt beabsichtigten Verfahrens ohne Not Bindungen für die Stadt geschaffen.
Schütze: „Herr Schröder sollte dankbar sein über jede helfende Hand.“ Der Oberbürgermeister habe das offenbar gleich erkannt. „Herr Machens hat nach einer Eintrittserklärung gefragt“, teilt Schütze mit.
Bu: Grün ist die Hoffnung der Jowiesenfreunde: Medienwart Enrico Garbelmann, Beirat Barbara Fritze, Vorsitzender Dirk Schütze und Beirat Roland Weiterer sammelten Unterschriften zum Erhalt des Freibades.